3x Technik für Eltern

Lange Listen haben wir vor den Kindern geführt: Was muss sein, was braucht man neben den ganzen Stoff- und Wattebergen auch an Technik für die neuen Erdenbürger? Wärmelampen, die man meiner Meinung nach nicht zwangsläufig braucht, den zugegeben wenig–technischen Wickeltisch, auch dazu gibt es nachhaltigere Alternativen, Mobilée, dazu gibt es einen schönen Cartoon, der sagt alles:

Hier auf deutsch zu finden: https://mademyday.com/35556

Trotzdem gibt es Technik mit der ich die ersten Monate und Jahre Elterndasein etwas leichter überstanden habe.

Wasserkocher mit Temperatureinstellung

Spannend geht anders. Kann sein. Aber überlegt: Nachts, das Kind schreit, ihr macht das Fläschchen, entweder zum Zufüttern oder die Mutter ist aus dem Haus oder das Kind speist sowieso lieber Konserve… es gibt viele Gründe. Jedenfalls schreit das Kind. Nachts. Nicht zu den schönen Randzeiten abends oder morgens, sondern 3:30 Uhr, nachdem 24:00 Uhr der vorletzte Hunger gestillt wurde. Das süßliche, schwere Milchpulver, vorsorglich portioniert im Fläschchen. Aber woher das Wasser in der richtigen Temperatur? Schnell?!

Richtig mit einem Wasserkocher, den ihr in der letzten Schicht befüllt und das Wasser einmal abgekocht habt. Aber wann auf der richtigen Temperatur stoppen? Übermüdet, abgenervt.

Er war Gold wert, einfach wieder hochgeheizt, bei uns auf 40 angezeigte Grad, dann vermischt und schon war das Fläschchen fertig, auf der richtigen Temperatur. Kind versorgt. Danach die Routineschritte im einsetzenden Schlaf. Nicht vergessen: Wasserkocher neu befüllt und einmal abgekocht. Wenn das Wasser kocht, habe ich meist schon wieder geschlafen.

Wäschetrockner

Wie oft bin ich im Elektromarkt einfach daran vorbeigelaufen. Mir war es völlig unverständlich, wieso man sowas brauchen sollte, wenn man doch einen Wäscheständer auf den Balkon stellen kann oder irgendwo in der Wohnung in den Weg stellt. Ein Trockner braucht doch noch mehr Platz. Und vom Stromverbrauch und der ganzen Nachhaltigkeit brauchen wir nicht anfangen. Richtig!

Aber, wenn es eine Menschengruppe gibt, die Wäschetrockner benutzen darf, dann sind es Eltern! Den Stromverbauch sparen die wieder ein, mit dem nichtexistenten Medienkonsum, oder bei den energieaufwändigen Kulturausflügen, die nicht besucht werden.

Ich habe es vorher nicht geglaubt, welchen Impact so ein Weißware-Gerät im Leben hat und ein kleines bisschen Komfort zurückerobert. Wenn man ehrlich ist, haben das Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler aber auch schon. Danke euch! Im Elterndasein hat dazu der Wäschetrockner seine Berechtigung. Also meine Zustimmung habt ihr, wenn ihr Eltern werdet. Das macht den Alltag um einiges leichter.

E-Book-Reader

Man schläft nicht mehr allein. Irgendwann wundert ihr euch, wacht beinah beunruhigt auf, wenn sich nachts mal kein Kinderkopf in eure Magengrube donnert oder sich das ganze Kind mit undosiert-heftigen Tritten in die Schlafposition bugsiert. Das gehört dazu und ich will es auch nicht missen. Aber eine lange Zeit schläft das Kind in eurer Nähe ein, sehr wahrscheinlich im gleichen Zimmer, sehr wahrscheinlich im gleichen Bett.

Ich wollte auf keinen Fall unruhigen Schlaf durch Lichtbelästigung riskieren, denn dann hätte man sich nicht ins Bett legen brauchen. Aber ein bisschen Spannung sollte bleiben, ein bisschen Eskapismus musste sein. Besonders weil ich damals „The Expanse“ von James S. A. Corey begonnen und durchgesuchtet habe. Und das hat geklappt, weil ich auf meinem selbstleuchtenden E-Book-Reader mit wenig Zimmererleuchtung lesen konnte, ohne dass bei anderen Schalfzimmernutzer*innen Unruhe aufkam. Wesentlich gedimmter als Lesen auf Smartphone, Tablet oder mit einem Nachttischlicht. Das digitalisierte Buch darf, anders als andere digitale Helfer, gern mit ins Schlafzimmer.

Das sind meine Technikerrungenschaften, die den größten und einen besonders nachhaltigen Impact auf mein bisheriges Elterndasein haben. Ich hätte mir vorher andere Sachen vorgestellt. Gläschenwärmer, Vaporisator. Auch die waren kurzzeitig unentbehrlich, aber den größten Impact hatten die drei oben genannten Dinge.

Die Zukunft wird spannend. Digitale Assistenten sind mit Kindern mitunter herausfordernd, oder die erste Konsole, die für die Kinder ausgewählt wird. ? Aber soweit ist es bislang noch nicht.

Das von einem Vater, der die Offenheit für neue Technik in den Hintergrund rücken musste und von zu Unrecht missachteter Technik überrascht wurde.

Über mich und wozu ist das gut?

Als Vater von Zwillingen und Gamer hat sich mir mit Geburt der Kinder ganz klar und auch notgedrungen die Frage gestellt.

Wie gehe ich in den nächsten Jahren mit meinem Hobby in Bezug auf meine Kinder um?

Die Idee zu dieser Seite kam mir schlagartig im Dezember 2017, da waren meine Kinder 2 Jahre alt. – Vorher als frischgebackene Zwillingseltern war zwei Jahre keine Zeit dafür. Ehrlich! Gar keine Zeit! – Die Domain habe ich dann sofort registriert und WordPress als CMS war für mich schnell gesetzt. Bis ich dann Zeit gefunden habe, mich mit ein paar grundlegenden Themen zur Seite wie Theme, Impressum und DSGVO zu beschäftigen, sind nochmal Jahre ins Land gegangen.

Jetzt, die Kinder werden größer und damit wachsen nicht nur deren Freiheitsgrade, sondern auch meine wachsen langsam wieder an. Jetzt ist die Zeit gekommen, mich endlich dazu zu äußern. Das Thema tändelt in den letzten Jahren manchmal durchs Feuilleton und gerade mit dem Erwachsenwerden der Spiele, wo auch Themen wie Elternschaft in den Fokus von Games (z. B. God of War, 2018) kommen, will ich meine Beobachtungen dazu mitgeben und mich dem Ganzen zum Beispiel über folgende Fragen nähern:

  • Wie wird Elternschaft in einzelnen Spielen thematisiert?
  • Wann dürfen meine Kinder zusehen?
  • Ab wann selbst spielen?
  • Wie stehe ich zum Thema Altersfreigabe?
  • Wie gehe ich mit dem ganzen Backlog an Gameskultur um?
    Von langer Hand einführen oder das Thema komplett selbst erschließen lassen?
  • Vielleicht auch ganz praktisch: Wie setze ich die Altersbeschränkungen auf Konsolen und PC um?

Viele Punkte lasse ich auf mich zukommen und die Antworten auf die Fragen und neue Fragen, die mit der Zeit auftauchen, werde ich hier begleiten.

Die Zeit drängt, denn ich glaube, dass ich damit schon lange nicht mehr allein bin und es den Bedarf gibt darüber ins Gespräch zu kommen. Und nicht ganz uneigennützig gedacht, dauert es bestimmt auch nicht mehr lange, bis auch der Spielejournalismus sich dessen annimmt, mal fokussiert, eventuell längerfristig und bis dahin will ich sichtbar sein und gern in den Austausch gehen.

Zu Beginn starte ich mit drei Kategorien:

  • spielende Eltern
    Hier kommt alles rein, was mich am Spielen hält. Was das Elterndasein mitbringt oder verändert.
  • spielend Eltern
    In diese Kategorie fällt alles nicht eng spielbezogene, was die Elternschaft so an neuen Erkenntnisse mit sich bringt und was im Alltag so passiert.
  • Spiel Ende
    Hierunter werde ich alles fassen, was einen gewissen Ernst mit sich bringt. Wo mir neue Grenzen klar werden, die vorher in meiner Lebenswelt bis dahin keine Relevanz hatten.

Das Ganze werde ich als Projekt nach eigenen Interessen so gestalten. Dabei bringe ich meine ganz persönliche Perspektive (Vater, 1980 geboren, politisch interessiert, Feminist, Arbeiterkind, Kulturwissenschaftler) mit und lasse mich von meiner Intuition leiten.

Seid gern dabei und sprecht mich gern an. Gern setze ich mich auch mit euren Perspektiven auseinander!